German Poems

You do read German poems, don't you Veeky Forums?
Well, which are the best of 'em?

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Duino Elegies

Hyperion

read them to us, uncle user!

I like Goethe and Trakl, but that's about it.

Tritt ein und nimm die Binde von den Augen,
Dies ist der grüne Tempel deines Traums:
Wo Flügel sirren, Rüssel Nektar saugen,
Holunder sich im Stürzen hellen Schaums
Verströmt, soll dir zum Stab die Hasel taugen,
Und Natter beugt als Hüterin des Saums,
Verjüngter Haut, auf der die Siegel blinken,
Ihr Haupt, vom Tau des ersten Tags zu trinken.

Durchs grüne Reich geh als der Namengeber
Auf Fährten, deinem Traum zutiefst vertraut,
Bemiß die Milch dem Wolf, die Wurz dem Eber,
Schmück deinen Helm mit Purpur-Knabenkraut,
Dem Seidenglänzer wie dem Wolkenweber
Zoll deinen Spruch, und auf der Schlangenhaut
Entziffre, was die Stifterin der Bünde
Im Herzen hegt, und was sie wünscht, verkünde.

Zuerst wirst du, die Blicke an den Boden
Geheftet, als der Bilder Souverän,
Im Halm das Haar, im Hexen-Ei die Hoden
Des Hirsches und im Schaft den Speer erspähn,
Wo dich das Moos verlockt mit feuchten Loden,
Schlüpf in den Fels, die Sporen auszusän
Des Lichts, und schwimmt der Schwan vor deinem Nachen,
Fährst du gefeit aus jeder Höhle Rachen.

Wer sich im Eichwald nach dem Einblatt bückte,
Hab auch der Nester in den Wipfeln acht,
Wen Adlerfarn und Rosmarin entzückte,
Der hegt in seinen Waben reiche Tracht,
Und daß dir glücke, was noch keinem glückte,
Hoffst du: daß dir das Einhorn in der Nacht
Erscheine, dich entrückend an die Quelle,
Die Silber sprüht auf Lamm- und Widderfelle.

Nicht nur dem Erz im kühlen Grottendämmer,
Nicht nur der Tiefe bist du zugewandt,
Als Schild am Weiher und als Schilf-Durchkämmer
Hältst du auf Molch und Otter deine Hand,
Wo dir von Amselsang und Spechtsgehämmer
Die Lichtung tönt, schling deiner Lilien Band
Zum Ring, und gilts, die Eiche zu ersteigen,
Bist du noch stets der erste in den Zweigen.

Lausch in die Höh, der Adler hat geschrieen,
Vom Wind verführt wirf ab der Erde Last,
Den glatten Stamm mit Armen und mit Knieen
Umklammernd, strebst du auf zum sichren Ast,
Bereit, noch weiter dich emporzuziehen,
Die harsche Hand zu krallen in den Bast,
Und aus dem Horst hebst du das Adlerjunge
Ans Licht mit festem Griff und jähem Schwunge.

Schneeweiß im Flaum, im frühsten, sein Gefieder
Vermag zu blenden deinen Herrscher-Blick,
Du ahnst, daß ihm dein Wesen nicht zuwider,
Du siehst dein Los geknüpft an sein Geschick,
Du senkst ihn sanft in seine Wiege nieder,
Du ziehst dich aus der Schwebe scheu zurück
Und kommst herab, verwandelt und erhaben,
Zu prunken weiß im Samt des Adlerknaben.

Schreit ab den Waldsaum, sieh im Ried verschwistert
Die Knoblauch-Rauke mit dem Lerchensporn,
Pflück aus dem Gras, drin leis der Tritt erknistert
Des Wiesels, weiß den Aronstab, im Dorn
Des Brombeer-Strauchs hör, was der Wind dir flüstert,
Aus frischen Quellen speise deinen Born,
Auf daß, wenn Wildgeruch die Maiendüfte
Verschlug, der Ginster blüh aus deiner Hüfte.

Wo einst im Rausch das Zepter Pans du schwangest,
Kehr ein am Hort, und wende dich, der du
Des Waldes Wunder nie genugsam sangest,
Betört von Schwalbenwurz und Frauenschuh,
Zum Südhang wieder. Wo durchs Tal du drangest,
Schließt hinter dir Gestrüpp die Pfade zu,
Und nur der holdeste der Harnisch-Träger
Schwirrt vor der Stirn dir als der Traum-Aufpräger.

Im Schatten jener Eiche sollst du rasten
Zuletzt, Waldtaube lockt dich mit Gegurr,
Wo Falter dir die Wange sacht betasten,
Vergiß dich, Fäden spinn und Netze zurr,
Der Jäger reicht sein Waidwerk dem Erblaßten,
Hirschkäfer wallen auf im Brunst-Gesurr,
Und jenem, der im Gras die Schlange träfe,
Schwäng sie als Diadem sich um die Schläfe.

So streck dich aus mit samtenem Behagen
Am Saum des Feuers, wo mit Lefzen rot
Der Salamander wacht, laß Hörner ragen
Im Laub, dort gieß den Wein und brich das Brot,
Laß deinen Speer das Zelt der Sterne tragen,
Solang im Rispen-Silber Soma loht,
Und bis der Wächter seine Schar vergattert,
Blas in die Glut, vom Asche-Flaum umflattert.

Ein Hold-Arom von Zimmet und Zitrone
Wogt über Blütenhäuptern rosa-weiß,
Die Göttin öffnet ihren Schoß dem Sohne,
Daß Blut und Äther ihm die Flamme speis,
Wer dies erfuhr, der heischt nicht Hort noch Krone,
Wer hier versänke, säng der Sichel preis,
Und wo die Aschwurz ihren Glanz metallen
Entfacht, laß dich in ihre Fänge fallen.

Besteh die Huldin, die den Hain durchschreitet,
Und Boten, die dir Widder-häuptig dräun,
Und spür, die samtnen Schwingen sind gebreitet,
Am Spiel der Eulen sollst du dich erfreun,
Und wissend, daß im Zauber, der dich leitet,
Der Hüter zwölf sind und der Häupter neun,
Laß, eh der Duft verweh, die Nacht sich neige,
Die Muschel glühn, daß ihr der Gott entsteige.

Der Gott der Wälder noch, der uralt-junge,
Vom Busch, der brennt, einsog er das Arom,
Mit Mohn im Haar und Purpur auf der Zunge,
Hinflutend auf des Mondlichts kühlem Strom,
Er läßt sich nieder, löst im Adlerschwunge
Den Runen-Reif, und vor des Holders Dom
Im Asche-Flaum, im Adler-Flaum, im grauen,
Nimmst du das Gold des Traums aus seinen Klauen.

well they are ofc many, here some of my pers. fav on top of my head;

>Weimar Classic/Romanticism:
Bürger - Lenore
Goethe - An den Mond
Goethe - (Marienbader) Elegie
Goethe - Prooemion
Schiller - Die Ideale
Schiller - Die Götter Griechenlands
Novalis - An ein fallendes Blatt
Tieck - Einsamkeit
Tieck - Melancholie
Hölderlin - Die Eichbäume
Hölderlin - An die Parzen
Hölderlin - Hyperions Schicksalslied
Hölderlin - Hälfte des Lebens
Heine - Die schlesischen Weber
Heine - Belsatzar

>Realism/Biedermeier/Naturalism:
Droste-Hülshoff - Das Spiegelbild
Hebbel - Herbstbild
Storm - Hyazinthen
Keller - Aus dem Leben
Nietzsche - An den Mistral
Nietzsche - Abschied
Nietzsche - Ecce Homo

>Modernism/Symbolism:
George - komm in den totgesagten park
George - Entrückung
Hofmannsthal - Was ist die Welt?
Hofmannsthal - Über Vergänglichkeit
Rilke - Der Panther
Rilke - Herbsttag
Rilke - Der Tod der Geliebten
Rilke - Früher Apollo
Rilke - Die Engel

Modernism:
Hesse - Stufen
Benn - Einsamer nie
Benn - Tag, der den Sommer endet
Heym - Der Gott der Stadt
Heym - Der Krieg
Brecht - Erinnerung an die Marie A.
Brecht - Der Rauch
Brecht - Von der Kindesmörderin Marie Farrar
Celan - Die Todesfuge

Thanks, mate. I'll look through that list.
Want to post some favourites for us to read?

I'll post a sad one, cus I got the Blues today :<

Schwarz war die Nacht und dunkle Sterne brannten
Durch Wolkenschleier matt und bleich,
Die Flur durchstrich das Geisterreich,
Als feindlich sich die Parzen abwärts wandten,
Und zorn'ge Götter mich in's Leben sandten.

Die Eule sang mir grause Wiegenlieder
Und schrie mir durch die stille Ruh
Ein gräßliches: Willkommen! zu.
Der bleiche Gram und Jammer sanken nieder
Und grüßten mich als längst gekannte Brüder.

Da sprach der Gram in banger Geisterstunde:
Du bist zu Qualen eingeweiht,
Ein Ziel des Schicksals Grausamkeit,
Die Bogen sind gespannt und jede Stunde
Schlägt grausam dir stets neue blutge Wunde.

Dich werden alle Menschenfreuden fliehen,
Dich spricht kein Wesen freundlich an,
Du gehst die wüste Felsenbahn,
Wo Klippen drohn, wo keine Blumen blühen,
Der Sonne Strahlen heiß und heißer glühen.

Die Liebe, die der Schöpfung All durchklingt,
Der Schirm in Jammer und in Leiden,
Die Blüthe aller Menschenfreuden,
Die unser Herz zum höchsten Himmel schwingt,
Wo Durst aus seelgem Born Erquicken trinkt,

Die Liebe sei auf ewig dir versagt.
Das Thor ist hinter dir geschlossen,
Auf der Verzweiflung wilden Rossen
Wirst du durch's öde Leben hingejagt,
Wo keine Freude dir zu folgen wagt.

Dann sinkst du in die ewge Nacht zurück,
Sieh tausend Elend auf dich zielen,
Im Schmerz dein Dasein nur zu fühlen!
Ja erst im ausgelöschten Todesblick
Begrüßt voll Mitleid dich das erste Glück. –

and a comfy one to cheer me up :>

Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,
Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,
Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,
Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht

Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,
Ein Strahl ists, der aus dieser Sonne bricht,
Ein Vers, der sich an tausend andre flicht,
Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.

Und doch auch eine Welt für sich allein,
Voll süß-geheimer, nievernommner Töne,
Begabt mit eigner, unentweihter Schöne,
Und keines Andern Nachhall, Widerschein.

Und wenn du gar zu lesen drin verstündest,
Ein Buch, das du im Leben nicht ergründest.

thank you

a hopeless one :<

Ich hab' in kalten Wintertagen,
In dunkler, hoffnungsarmer Zeit
Ganz aus dem Sinne dich geschlagen,
O Trugbild der Unsterblichkeit!
Nun, da der Sommer glüht und glänzet,
Nun seh' ich, daß ich wohl getan;
Ich habe nun das Herz umkränzet,
Im Grabe aber ruht der Wahn.
Ich fahre auf dem klaren Strome,
Er rinnt mir kühlend durch die Hand;
Ich schau' hinauf zum blauen Dome –
Und such' kein bessres Vaterland.
Nun erst versteh' ich, die da blühet,
O Lilie, deinen stillen Gruß,
Ich weiß, wie hell die Flamme glühet,
Daß ich gleich dir vergehen muß!

and a hopeful one :>

Im Namen dessen, der Sich selbst erschuf
Von Ewigkeit in schaffendem Beruf;
In Seinem Namen, der den Glauben schafft,
Vertrauen, Liebe, Tätigkeit und Kraft;
In Jenes Namen, der, so oft genannt,
Dem Wesen nach blieb immer unbekannt:

So weit das Ohr, so weit das Auge reicht,
Du findest nur Bekanntes, das Ihm gleicht,
Und deines Geistes höchster Feuerflug
Hat schon am Gleichnis, hat am Bild genug;
Es zieht dich an, es reißt dich heiter fort,
Und wo du wandelst, schmückt sich Weg und Ort;
Du zählst nicht mehr, berechnest keine Zeit,
Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit.

Was wär ein Gott, der nur von außen stieße,
Im Kreis das All am Finger laufen ließe!
Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen,
Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen,
So daß, was in Ihm lebt und webt und ist,
Nie Seine Kraft, nie Seinen Geist vermißt.

Im Innern ist ein Universum auch;
Daher der Völker löblicher Gebrauch,
Daß jeglicher das Beste, was er kennt,
Er Gott, ja seinen Gott benennt,
Ihm Himmel und Erden übergibt,
Ihn fürchtet und wo möglich liebt.

also one written by a woman because equality n all

Schaust du mich an aus dem Kristall
Mit deiner Augen Nebelball,
Kometen gleich, die im Verbleichen;
Mit Zügen, worin wunderlich
Zwei Seelen wie Spione sich
Umschleichen, ja, dann flüstre ich:
Phantom, du bist nicht meinesgleichen!

Bist nur entschlüpft der Träume Hut,
Zu eisen mir das warme Blut,
Die dunkle Locke mir zu blassen;
Und dennoch, dämmerndes Gesicht,
Drin seltsam spielt ein Doppellicht,
Trätest du vor, ich weiß es nicht,
Würd' ich dich lieben oder hassen?

Zu deiner Stirne Herrscherthron,
Wo die Gedanken leisten Fron
Wie Knechte, würd' ich schüchtern blicken;
Doch von des Auges kaltem Glast,
Voll toten Lichts, gebrochen fast,
Gespenstig, würd', ein scheuer Gast,
Weit, weit ich meinen Schemel rücken.

Und was den Mund umspielt so lind,
So weich und hülflos wie ein Kind,
Das möcht' in treue Hut ich bergen;
Und wieder, wenn er höhnend spielt,
Wie von gespanntem Bogen zielt,
Wenn leis' es durch die Züge wühlt,
Dann möcht' ich fliehen wie vor Schergen.

Es ist gewiß, du bist nicht Ich,
Ein fremdes Dasein, dem ich mich
Wie Moses nahe, unbeschuhet,
Voll Kräfte, die mir nicht bewußt,
Voll fremden Leides, fremder Lust;
Gnade mir Gott, wenn in der Brust
Mir schlummernd deine Seele ruhet!

Und dennoch fühl' ich, wie verwandt,
Zu deinen Schauern mich gebannt,
Und Liebe muß der Furcht sich einen.
Ja, trätest aus Kristalles Rund,
Phantom, du lebend auf den Grund,
Nur leise zittern würd' ich, und
Mich dünkt - ich würde um dich weinen!

got one for you

Manches hast du früh erfahren,
Andres blieb dir aufgespart,
Daß du fändest, reich an Jahren,
Wie den Glanz das Wort bewahrt.

Als Vermehrer der Domänen
- Wessen? - warst du eingesetzt,
Als Verehrer darfst du wähnen,
Dir auch schein sein Licht zuletzt.

Spätem Blick erst wird sich zeigen,
Was im Eignen wächst und reift,
Wer viel weiß, muß viel verschweigen,
Glücklich, wen ein Fang ergreift.

Zwar die Form ward dir gegeben,
Aber in des Adlers Rang
Kann dich nur der Gott erheben,
Dem du dankst mit deinem Sang.

Schneewittchen voller Leidenschaft
Verschluckt den guten Zwergensaft

meister proper geht aufs klo
steckt den finger in den po
steckt den finger in den mund
schokolade ist gesund!

Der Tag ist für mich hässlich grau,
wenn ich meine Frau nicht grässlich hau,
Auch ist's für mich ein schlechter Tag,
wenn ich nicht meine Töchter schlag.

I never heard about this guy. I just skimmed through the books he sells in his publishing company. His poetry seems interesting, but he appears to be related to the far-right

>he appears to be related to the far-right
He's basically Death In June. Moreso pagan than politically right or political at all but part of an undercurrent of paganism that is very attractive to esoteric nationalists and traditionalists of all sorts.

Actually, Death In June is a bad comparison. He does not wear uniforms nor allude to fascism in any way.

Here's a famous one.


Literal translation Edgar Alfred Bowring[2]
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

"Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?" –
"Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?" –
"Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif."

"Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir;
Manch' bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand." –

"Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?" –
"Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind." –

"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn,
Und wiegen und tanzen und singen dich ein." –

"Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?" –
"Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. –"

"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt." –
"Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!" –

Dem Vater grauset's; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.

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